Die Moldau
Eine fotografische Reise mit der Camera Obscura
Für meine Diplomarbeit kehrte ich 2007 zum technischen Ursprung der Fotografie zurück und begab mich mit einer Camera Obscura auf eine Reise, die mich von beiden Quellen der Moldau bis zu ihrer Mündung in die Elbe führte.
Die Idee dazu, den Verlauf der Moldau zu verfolgen kam mir, als ich das klassische Musikstück „Vltava“ von Bedrich Smetana hörte – es ist eines meiner klassischen Lieblingsstücke.
Die Camera Obscura wählte ich deshalb für diese Arbeit, weil sie den Fotografen zwingt, sich Zeit zu lassen und auf das Wesentliche zu konzentrieren, auf bewusstes Sehen und Fühlen. Camera Obscurae sind Behälter mit einem Loch. Die Größe des Loches ist für die Schärfe verantwortlich- je kleiner das Loch, desto schärfer die Abbildung. Dadurch muss relativ lange belichtet werden. Die Zeiten reichen von einigen Sekunden bis zu ein paar Stunden.
So nahm auch ich mir Zeit und verbrachte insgesamt 4 Wochen und 7000km in Tschechien, immer in der Nähe der Moldau.
Noch nie zuvor hatte ich einen Fluss so betrachtet, wie sie: als Teil der Welt, der klein entsteht und zu etwas Großem anwächst. Der Geschichten erlebt auf seiner Reise, der innehält an manchen Stellen, an anderen rasend schnell weiterzieht. Der eine Bestimmung hat, sich seinen Weg bahnt und irgendwann ans Ziel ankommt.
Dabei sind poetische Schwarzweiß-Bilder mit der unverkennbaren Vignettierung der Camera Obscura entstanden, die dem Betrachter eine Kontrastwelt zur bunten, hektischen Welt zeigen.